Wissenschaftlichkeit und Naturwissenschaft

In den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfilmen der DDR wurden mit der Vermittlung von Fachwissen zugleich auch politisch nachwirkende Bilder vermittelt. Audiovisuelle Lehr- und Lernmittel wie Unterrichtsfilme galten in der DDR als besonders effektive Instrumente zur Haltungserziehung. Insbesondere bei naturwissenschaftlichen Unterrichtsfilmen kann von einer spannungsvollen Kopplung von ‚Wissenschaftlichkeit‘ und ‚Parteilichkeit‘ ausgegangen werden, da die Technik- und Naturwissenschaften wichtige Fixpunkte im Selbstverständnis sozialistischer Pädagogik waren.

Der Film “Die Atmung des Menschen” ist ohne Ton und etwa viereinhalb Minuten lang. Er wurde 1982 vom Institut für Lehrmittel der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, für das Fach Biologie in der 8. Klasse herausgegeben und vom DEFA-Studio für Dokumentarfilme produziert. Der Film zeigt Aufnahmen von Jungen in einheitlichen Trikots auf einem Sportplatz in Potsdam, die rennen und ihr Lungenvolumen messen. Kombiniert wurden diese Szenen mit bewegten Röntgenbildern der Lunge und abstrahierenden Trickaufnahmen zur Bewegung des Brustkorbes. Es folgen Unterrichtsszenen in einem Klassenzimmer in welchem ein Fenster geöffnet wird und weitere Aufnahmen von jungen Erwachsenen beim Sport und beim Rauchen auf einer Bank im Freien. Dieser Film setzt Vorwissen voraus und vermittelt gesundheitliche Zusammenhänge, mit der Botschaft die Atmungsorgane gesundzuhalten und einer Ermüdung bei „geistiger Arbeit” vorzubeugen.
Filmstill aus dem Lehrfilm "Die Atmung des Menschen" (Akademie der Pädagogischen Wissenschaften DDR, 1982) Quelle

In der DDR war eine möglichst frühe Heranführung an ‚Wissenschaftlichkeit‘ schulpolitisches Ziel. Die Lehrplanreformen zwischen 1965 und 1972 sollten den Fachunterricht noch stärker wissenschaftlich ausrichten und sozialistisch einbetten. In dialektisch-materialistischer Perspektive wurden dabei ‚Wissenschaftlichkeit‘ und ‚Parteilichkeit‘ so aufeinander bezogen, dass das marxistisch-leninistische Weltbild zugleich als richtig, wahr, objektiv und damit als wissenschaftlich bestimmt wurde und umgekehrt, dass sich Wissenschaft innerhalb dieses politischen Wertungsgefüges bewegen musste.

‚Wissenschaftlichkeit‘ und ‚Parteilichkeit‘

Im Selbstverständnis der DDR spielte ‚Wissenschaftlichkeit‘ eine zentrale Rolle und das Narrativ der ‚wissenschaftlich-technischen Revolution‘ (→ Wissenschaftlich-technische Revolution) wurde so als pädagogische Aufgabe gedeutet. Im Rahmen der polytechnischen Bildung (→ Polytechnische Oberschule (POS); Polytechnischer Unterricht) und vor dem Hintergrund des Kalten Krieges (→ Kalter Krieg) wurde daher die Ausbildung in den Technik- und Naturwissenschaften in besonderem Maße gefördert. Im Streben nach technischem Fortschritt und ökonomischer Rationalität sollten Kinder und Jugendliche auf ihre aktive Rolle als berufstätige Bürger*innen vorbereitet werden. Der Unterricht sollte von Beginn an sowohl didaktisch als auch inhaltlich wissenschaftlichen Prinzipien folgen. Um die inhaltliche Ausrichtung an der jeweiligen Fachwissenschaft zu zeigen, nutzten naturwissenschaftliche Unterrichtsfilme eine sachliche Bildsprache und die entsprechenden Fachtermini. Doch ‚Wissenschaftlichkeit’ erschöpfte sich nicht in dieser fachwissenschaftlichen Orientierung, sondern bezog sich auch auf den Marxismus-Leninismus als ‚wissenschaftliche Weltanschauung’ des Sozialismus. Im Verständnis der DDR waren ‚Wissenschaftlichkeit’ und ‚Parteilichkeit’ ein untrennbares Paar. In gleicher Weise setzte die Bildung der ‚sozialistischen Persönlichkeit‘ voraus, dass Wissen und Haltung miteinander verkoppelt waren. Mit dem Narrativ der ‚wissenschaftlich-technischen Revolution‘, das seit den 1960er-Jahren auch für das Selbstverständnis und die Selbstbehauptung der Naturwissenschaften in der DDR ein wichtiger Bezugspunkt war, wurde zugleich ein Anspruch der Moderne thematisiert, der auch als ‚Verwissenschaftlichung‘ oder ‚Scientification‘ gefasst werden kann.

Im Jahr 1970 wurde in der Internationalen Zeitschrift für Erziehungswissenschaft der Artikel „Wissenschaftlich-technische Revolution und Bildungsreform in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)“ von Gerhart Neuner1 veröffentlicht. Neuners Artikel wendet sich an eine internationale – d.h. auch westliche – erziehungswissenschaftliche Leserschaft und begründet die Entwicklungen des DDR-Bildungssystems (→ Volksbildungswesen):

„Jener gesellschaftlichen Ordnung gehört die Zukunft, die in der Lage ist, die größeren geistigen Potenzen, ein Maximum an Bildung, jenen Bildungsverlauf hervorzubringen, der für die Meisterung der Probleme und Aufgaben der wissenschaftlich-technischen Entwicklung zum Wohle des Menschen im letzten Drittel unseres Jahrhunderts erforderlich ist.“ (Neuner, 1970, S. 291)

Im Selbstbild der DDR war die ‚technische Überlegenheit‘ Bestandteil der ‚wissenschaftlichen Weltmachtstellung‘ der DDR, ein weiteres Narrativ, das auf die besondere Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft abhob und die Relevanz wissenschaftlichen Wissens begründete. In diesem Sinne zielten auch die Lehrplanreformen zwischen 1965 und 1972 auf die Ausrichtung des Unterrichts auf Wissenschaftlichkeit, die dabei immer mit Anwendungsbezügen gekoppelt wurde.

Filmstill aus dem Lehrfilm "Geiger-Müller-Zähler II. Inbetriebnahme und Anwendung" (Deutsches Zentralinstitut der Lehrmittel DDR, 1962) Quelle

Audiovisuelle Medien

Audiovisuelle Medien2 wie Unterrichtsfilme galten in der DDR als besonders effektive Instrumente, um weltanschauliche Haltungen zu vermitteln; man war sicher, mit ihrer Hilfe sei ‚Wissenschaftlichkeit‘ überzeugend mit ‚Parteilichkeit‘ zu verknüpfen. In diesem Sinne appellierte Ewald Topp3 an die Lehrkräfte:

„Seine Aufgabe ist es, ihnen [den Schülern] die Verbindung von Ideologie und Technik und damit die Rolle der Technik im Klassenkampf deutlich zu machen. Der Lehrer soll überzeugend darlegen können, daß die Technik Instrument in der Hand der Menschen zur immer besseren Beherrschung der Natur ist. [...] Es kommt darauf an, daß der Pädagoge erkennt, wie notwendig diese Technik ist, um den pädagogischen Prozeß rationeller und effektiver zu gestalten, und daß die Lehrertätigkeit künftig nicht mehr ‚technikfrei’ sein kann.“ (Topp 1973, S. 89)

In den Unterrichtsfilmen deuten wissenschaftliche Settings wie Labore oder Experimentalaufbauten sowie abstrakte Zeichensysteme (wie Diagramme, Schaltpläne, Schema- und Modelldarstellungen, aber auch Formeln und Ikons) auf eine naturwissenschaftliche ‚Wissenschaftlichkeit‘ hin. Mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund wurde ein Bildmuster aufgerufen, das auf das in dieser Zeit übliche Schreiben auf einer dunklen Wandtafel in akademischen wie schulischen Lehrkontexten verwies. Die ‚Wissenschaftlichkeit‘ der Lerninhalte wurde durch die Montage wissenschaftlicher Bilder wie Röntgen- oder Mikroskopaufnahmen hervorgehoben. Dokumentarische Filmaufnahmen etwa von Industriebetrieben wurden genutzt, um professionell agierende Akteur*innen als ‚Werktätige‘ ins Bild zu setzten. Grundsätzlich wurde mit diesen filmischen Strategien – Dokumentarstil, wissenschaftliche Grafik usw. – der Eindruck einer besonderen (naturwissenschaftlichen) ‚Faktizität‘ erzeugt. In Tonfilmen betont der sachlich gehaltene Voice-Over-Kommentar unter Verwendung naturwissenschaftlicher Terminologien auch akustisch die ‚Wissenschaftlichkeit‘ des Gezeigten. Wurden Animationen verwendet, vermittelte sich das Image einer kausalen Prinzipien folgenden Wissenschaft, die logisch agierte, aber deren Bildlichkeit eine Informiertheit – wie etwa Modellkompetenz – voraussetzte, ohne die sich das Dargestellte für die Betrachtenden nicht erschließt. Grundsätzlich wurde in den Filmen eine Autorität von ‚Wissenschaftlichkeit‘ konstruiert, die sich auf naturwissenschaftliche Methoden in Experiment, Notation und Terminologie berief und so wissenschaftliche Objektivität beanspruchte.

Besonders in den komplexeren Filmen wurden Anwendungsszenarien eingebunden, die sich als Formulierungen und Deutungsvarianten des übergeordneten Narrativs der ‚wissenschaftlich-technischen Revolution‘ (→ Wissenschaftlich-technische Revolution) verstehen lassen. Visuelle Anwendungsbezüge und ideologische Kommentare implementierten die fachlichen Vermittlungsinhalte dabei in das sozialistische Wertesystem. Ein zu vermittelndes Schulwissen wurde so räumlich und zeitlich gebunden – und zugleich als gesellschaftlich relevant legitimiert. Im Vergleich zum Unterrichtsgeschehen war der Unterrichtsfilm von vornherein im Ablauf festgelegt und dabei grundsätzlich um Eindeutigkeit bemüht. Allerdings wurde die Wirkung des Unterrichtsfilms vor allem durch die Lehrkraft gesteuert: Sie musste ihn wegen seiner Kürze in das Unterrichtsgeschehen implementieren, den Film einführen, kommentieren (insbesondere, wenn der Film ohne Ton war) und nachbereiten. In staatlich beauftragten, pädagogischen Studien zum Einsatz von Unterrichtsfilmen deutete sich an, dass gerade die eher erzählenden Filme bei den Fachlehrer*innen mit Verweis auf didaktische Erwägungen weniger beliebt waren, wohingegen Filme, die sich auf eine konkrete Themeneinheit konzentrierten, als geeignetere didaktische Instrumente betrachtet wurden. Auch diese fokussierten Filme waren als ‚objektive‘ Darstellungen gestaltet und vermittelten so ein spezifisches, wenngleich nicht im engeren Sinne als sozialistisch lesbares Bild moderner Naturwissenschaft.

Filmstill aus dem Lehrfilm "Die Entwicklung der Bohne" (Akademie der Pädagogischen Wissenschaften DDR, 1977) Quelle


Die pädagogische Medienwirkungsforschung der DDR betonte die emotionale Wirkung des Films generell und verwies hinsichtlich des Lehrfilms auf seine besondere Eignung für die ideologische Bildung. Das Emotionale stand dabei in der materialistischen Bildungsauffassung dem körperlichen Reagieren nahe und so fanden besonders in den 1960er-Jahren auch Einsprengsel der Pawlowschen Reflextheorie (→Pädagogische Psychologie) Eingang in filmtheoretische Überlegungen. Der Lehrfilm wurde als Mittel der Konditionierung diskutiert. Mit Ansätzen der Kybernetik, die in der DDR in den 1970er-Jahren auch hinsichtlich der technischen Ausstattung der Schulen diskutiert wurden, wurde die Idee filmischer Steuerung in den Funktionszusammenhang informationswissenschaftlicher Programmierung von Unterricht eingeordnet. Nach eher unbefriedigenden Ergebnissen in Praxisstudien wurde in den 1980er-Jahren das Fernsehen (bzw. die Videoaufzeichnung) als neuer Hoffnungsträger gehandelt. Gleichwohl besann man sich in der DDR-Pädagogik grundsätzlich auf die zentrale Rolle der Lehrperson für das Gelingen des Unterrichts, denn nur sie konnte die technischen Hilfsmittel adäquat einsetzen.

Fußnoten
  • [1]

    Neuner (ausgebildeter Chemie- und Biologielehrer) war nach Promotion und Habilitation in Leningrad ab 1970 erster Direktor der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR und damit unmittelbar in die Steuerung des DDR-Bildungssystems eingebunden.

  • [2]

    Generell wurde der Medien-Begriff in den pädagogischen Texten der DDR nicht verwendet. Differenzierend wurde mit Bezug auf die Schule von „Unterrichtsmitteln“ und für die Hochschule von „Lehr-Lernmitteln“ gesprochen. Als audiovisuelle Mittel wurden dabei Filme, Dias, Tonbänder und Projektionsfolien bezeichnet. Eine Sonderrolle nahmen Fernsehsendungen ein.

  • [3]

    Ewald Topp leitete von 1964 bis 1968 die Sektion Unterrichtsmittel am Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut (DPZI) und wurde 1971 zum stellvertretenden Leiter des Instituts für Unterrichtsmittel an der APW berufen. In seiner 1973 teilweise publizierten Dissertation betrachtete Topp den Einsatz technischer Lehrmittel aus der Perspektive von Bildungsökonomie und Unterrichtsorganisation. Unterrichtsfilme waren dabei Teil der fachspezifischen Unterrichtsmittel und gehörten zur TGA, der technischen Grundausstattung der Schule.

Literatur
  • Neuner, G. (1970): Wissenschaftlich-technische Revolution und Bildungsreform in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). In: Internationale Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 16, 3, S. 286–297.

  • Topp, E. (1973): Zur Funktion, Nutzung und Weiterentwicklung der technischen Grundausstattung der Oberschulen der DDR. Berlin: Volk und Wissen.

Quellen

Der Film kombiniert Dokumentarbilder, Studioaufnahmen...

Der von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR herausgegebene Film ohne Ton kombiniert Dokumentarbilder, Studioaufnahmen und beschriftete Schemadarstellungen. Neben agrarischen Landschaften werden explizit wissenschaftliche Szenarien ins Bild gesetzt. Die Handlung ist zwar schlicht, das Dargestellte erfordert aber eine Einführung oder zusätzliche Erklärungen. Der Film nutzt filmischen Effekte wie Zeitrafferaufnahmen, um zu zeigen, was man normalerweise nicht sehen kann – wie das Wachsen von Pflanzen oder die Bewegungen ihrer Blätter. Die Studioaufnahmen erlauben zudem einen Blick unter die Oberfläche, um die Wurzeln zu sehen. Dennoch haben sich die Filmemacher einige Mühe gegeben, die Studioaufnahmen wie Freiluftaufnahmen aussehen zu lassen. Doch der Film führt die Zuschauenden auch ins Freie und verfolgt die Bohnenpflanzen in ihrer geometrischen Ordnung auf dem Feld. Dort wird das Wachstum der Bohne in den Kontext einer landwirtschaftlichen Nutzung eingeordnet und zu sehen sind die Handgriffe von Feldarbeiter:innen in Arbeitskleidung und Erntemaschinen.

Von D. Neupert verfasstes Beiheft zum Lehrfilm...

Zu jedem in der DDR produzierten Film wurde ein solches Beiheft in handlicher Größe und im Farbcode je nach Medien- und Schultyp einfach zuordenbar publiziert. Darin fanden sich unter Nennung aller Beteiligten nicht nur ausführliche Inhaltsangaben, sondern es wurden auch konkrete Vorgaben zur Nutzung im Unterricht formuliert, die auf den geltenden Lehrplan abgestimmt waren.

Der Film ist ca. viereinhalb Minuten lang und wurde...

Der Film “Die Atmung des Menschen” ist ohne Ton und etwa viereinhalb Minuten lang. Er wurde 1982 vom Institut für Lehrmittel der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, für das Fach Biologie in der 8. Klasse herausgegeben und vom DEFA-Studio für Dokumentarfilme produziert. Der Film zeigt Aufnahmen von Jungen in einheitlichen Trikots auf einem Sportplatz in Potsdam, die rennen und ihr Lungenvolumen messen. Kombiniert wurden diese Szenen mit bewegten Röntgenbildern der Lunge und abstrahierenden Trickaufnahmen zur Bewegung des Brustkorbes. Es folgen Unterrichtsszenen in einem Klassenzimmer in welchem ein Fenster geöffnet wird und weitere Aufnahmen von jungen Erwachsenen beim Sport und beim Rauchen auf einer Bank im Freien. Dieser Film setzt Vorwissen voraus und vermittelt gesundheitliche Zusammenhänge, mit der Botschaft die Atmungsorgane gesundzuhalten und einer Ermüdung bei „geistiger Arbeit” vorzubeugen.

Einer von zwei Unterrichtsfilmen über den...

Es gibt zwei Lehrfilme über den Geiger-Müller-Zähler, 1962 herausgegeben vom Deutschen Zentralinstitut für Lehrmittel der DDR, die für den Physikunterricht der 10. Klassen vorgesehen waren. Der erste Film veranschaulicht und erklärt die Bestandteile des Zählrohrs und ihre Funktion. Der zweite Film zeigt die Bedienung und den Einsatz des Zählrohrs. Im zweiten Film, der etwas länger als sieben Minuten ist, agieren unterschiedliche erwachsene Personen und weiße Mäuse. Es werden verschiedene Einsatzszenarien in Laborforschung, Militär und Medizin demonstriert. Die handelnden Personen tragen zumeist weiße Kittel und sind dadurch visuell als Ärzt:innen oder Laborant:innen gekennzeichnet. In einer Szene tastet ein Soldat der Nationalen Volksarmee der DDR in Kampfuniform und Gasmaske mit dem Zählrohr ein Militärfahrzeug ab. Der Physikunterricht sollte vor allem Jungen auf ihren Militärdienst vorbereiten. Nur eine Person wird im Film etwas individueller gezeigt. Es ist eine junge Frau in dunkler Kleidung, mit schön frisierten Haaren. Während sie im Bild von Ärzten medizinisch untersucht wird, nennt sie der Kommentator im Voiceover 'Patientin‘.
Alle Mythen

Ein zentraler Bildungsmythos im Rahmen des sozialistischen Gesellschaftsentwurfs der DDR war der einer verwirklichten ‚Bildung für Alle‘.

Das Narrativ der Geschlechtergerechtigkeit war ein wichtiges Element des staatlichen Selbstverständnisses in der DDR und der Versprechen des Sozialismus.

Illustration von Werner Klemke in einem DDR-Lesebuch für die 2. Klasse. Darauf ist eine Frau zu sehen, die sich über einen Schreibtisch beugt, an dem ein Mädchen sitzt. Die Frau hält ein Heft. Die Illustration ist mit "Wir helfen Bärbel" betitelt.

Der sogenannte antifaschistische Gründungsmythos gehörte als systemkonsolidierendes Narrativ zum Selbstverständnis der DDR.

In der DDR spielten Gemeinschaften, hier ‚Kollektive‘ genannt, wie die Klasse in der Schule oder Gruppen bei den Jungen Pioniere und der FDJ, eine herausragende Rolle.

Kinder sollten in der DDR zu ‚sozialistischen Persönlichkeiten‘ gebildet werden. Wie beschreiben Zeitzeug*innen ihre Kindheit in der DDR gegenüber heutigen Kindern?

Die Kinderzeitschrift "Bummi" erschien von 1957 bis 1989 im Verlag "Junge Welt".